Boarderlines

Description

»Wer mir einen nachvollziehbaren Grund nennen kann, erwachsen zu werden, bekommt sämtliches Gold der Welt, einen Oscar in allen Kategorien und sei gleichzeitig in die Hölle verbannt.«

Andi ist ein pflichtbewusster VWL-Student, dem eine lukrative Zukunft winkt. Doch dann entscheidet er spontan, sein Konto zu plündern und nach Asien aufzubrechen. Auf Bali wird er mit dem Surfvirus infiziert, und von nun an ist das Wellenreiten seine lebensbestimmende Leidenschaft, die ihn vor eine große Entscheidung stellt: Gibt er dem inneren Feuer Zündstoff oder ebnet er den Weg für die geplante Managerkarriere?

Die Suche nach der Antwort dauert zehn Jahre und führt über unfassbare Abenteuer, durch ferne Länder, zeigt Begegnungen mit außergewöhnlichen Menschen, skurrilen Typen und gefährlichen Gangstern. Und sie beschreibt den ständigen Kampf mit sich selbst auf dem Weg zum persönlichen Glück.

»Boarderlines« ist ein autobiografischer Reise-Roman über die schönsten Wellen dieses Planeten, die Sinnsuche und die Sehnsucht nach Abenteuer. Über ein Leben zwischen Pistolen, Edelsteinen, Malaria, einer entlegenen Insel, gemeinen Ganoven, allwissenden Professoren, und deutschen Bierdosen. Über Freundschaft und natürlich über die Liebe - zum Surfen, zu Menschen, zum Leben.

Ein Erlebnis für junge Wilde und solche, die es (noch immer) werden wollen.

(Quelle: https://www.lovelybooks.de/autor/Andreas-Brendt/Boarderlines-1063744802-w/)

Quotes

Boarderlines - Note 1

Naja, manche Dinge kommen ungefragt, andere passieren einfach.

Boarderlines - Note 3

»Eeeeh, Mistar. Mistar, mei frent.«

Boarderlines - Note 4

»Miiistar, oh Miiistar. I have veri gud, vääheri guud! Yu buy! Yu buy for guud luck, mei frrent!« Dann hektisch von rechts: »Hello Sör, hello Sör. Yu like, yu like! Dhis is väri cheap, onli for you my frent.«

Boarderlines - Note 5

Von hinten nähert sich: »Massasch, massasch! Exdra gud, my frrent. Full bodhi, onli five rupi.« Und in geheimnisvollem Flüsterton: »Äänd I mäke yu banana väri äppy my frrent!«

Boarderlines - Note 6

Wissbegierig höre ich die weisesten Worte meines Lebens: »Du musst einfach da rauspaddeln und wie die anderen die Wellen surfen!«

Boarderlines - Note 7

Zuhause sind wir Söhne und Töchter, Nachbarn oder Angestellte, aber unterwegs verliert all das seine Bedeutung. Wir sind Reisende, auf dem Weg ins Leben, irgendeine Route entlang und irgendwohin.

Boarderlines - Note 8

Nur eins fehlt noch: Die Quelle der Weisheit. Denn zu einem Roadtrip durch Australien gehört Marihuana wie dreckiges Geschirr in die standesgemäß versiffte Zivi-Bude. Der Turbo für die Welt – oder der Kinderwagen, weil man langsamer wird und banal genug, um die Momente endlich von der Logik, endlich vom Denken zu befreien. Zen und Bewusstseinserweiterung. Für die unvergesslichen Augenblicke, für das Unfassbare, für die Ewigkeit und vor allem für unseren Trip durch Australien. Und außerdem: Lachen ist gesund.

Boarderlines - Note 9

Wer mir einen nachvollziehbaren Grund nennen kann, erwachsen zu werden, bekommt sämtliches Gold der Welt, einen Oscar in allen Kategorien und sei gleichzeitig in die Hölle verbannt.

Boarderlines - Note 11

Meinen Traum zu leben und zu Hause zu funktionieren. Für die Zukunft zu sorgen und der Leidenschaft zu folgen. Der mittlere Weg. Für die Buddhas das einzig Weise, für mich aber voller Konflikt, weil immer etwas auf der Strecke bleibt, weil immer etwas fehlt, und weil ich plötzlich nicht mehr weiß, wo ich eigentlich hingehöre: In die Uni oder an den Strand?

Boarderlines - Note 14

Wer es schafft, nur eine Sache zu tun, hat die größte Herausforderung des Lebens gestemmt, und wird belohnt.

Boarderlines - Note 17

Als ich durch die große Eingangstür laufe, taucht ein Satz in der ganzen Verwirrung auf. Keine Ahnung von wem er stammt, woher der kommt: Follow your heart, but don’t lose your head!

Boarderlines - Note 18

Wir wohnen in Deutschland. Stecken in einem anderen Leben fest und müssen Pflichten erfüllen, die uns immer von unserer Leidenschaft trennen.

Boarderlines - Note 20

Die Wellen sind genauso schön wie flüchtig. Jede verpasste ist für immer weg, jede erwischte bleibt nur ein paar Sekunden, aber für immer im Herzen.

Boarderlines - Note 22

Määp, Määp! Ein gut gemeinter Hinweis mit der einfachen Message: »Vorsicht, ich komme!« Oder, wie man hier sagen würde: »Hello my frrient, ÄTENTION, mäke pläce, I COMING!«

Boarderlines - Note 23

Alles kommt, alles geht. Das ist genauso logisch wie unangenehm. Denn nichts, von dem was ich tue, hat Bestand und ist auf lange Sicht für irgendetwas gut.

Boarderlines - Note 24

Der Mensch glaubt an ein permanentes Dasein, eine ewige Seele, weil er sich nicht vorstellen kann (oder will), komplett zu verschwinden. Irgendwann einfach weg zu sein. Nicht mehr existent. Also schaffen wir uns ein Bild. Ein Ich. Das Ego. Etwas, das Bestand haben soll und wichtig ist. Und das ist der Anfang vom Ende. Daraus entspringen alle Sorgen und alle Ängste. Wir sehen uns selbst, das Ego, als getrennt vom Rest. Eine Illusion, die auf einem falschen Verständnis der Dinge beruht. Und für dieses Ego müssen wir einiges tun. Es hegen und pflegen, stark und besonders machen. Gier und Verlangen tauchen auf.

Boarderlines - Note 25

Entweder wir versuchen eine Situation zu ändern oder wir nehmen sie so, wie sie ist. Warum zusätzliches Leid erzeugen, in dem wir uns aufregen, trauern oder die Ungerechtigkeit des Schicksals bejammern.

Boarderlines - Note 26

Man muss seinen Geist trainieren. Jeden Tag. Und sich der Natur der Dinge bewusst werden, dass alles vergeht. Immer wieder den Augenblick erforschen, alles, was ist, statt sich den Gedanken zu ergeben, die in der Vergangenheit hängen, oder sich mit der Zukunft auseinanderzusetzen. So die unerfüllten Sehnsüchte zur Ruhe zu bringen. Dann geht man auf die Erleuchtung zu. Alles andere ist Nebensache.

Boarderlines - Note 27

Dort angekommen laufe ich einfach los. Ohne Ziel, der beste Weg, einen neuen Ort zu entdecken. So bekomme ich ein Stück Alltag serviert, treffe das Leben der Straße, anstatt Empfehlungen, anstatt sterilen Seiten irgendeines Reiseführers hinterherzurennen.

Boarderlines - Note 29

Sei wachsam und schaue mit offenem Herzen in die Welt. Ein voreingenommenes Auge ist blind. Ein Herz, das im Voraus entschieden hat, ist tot. Wenn du im Voraus zu viel weißt, verliert die Intelligenz ihre Schärfe, ihre Schönheit, ihre Intensität. Erlebe die Wirklichkeit unverfälscht. Das Leben ist eine Entdeckungsreise. Jeder Augenblick eine Überraschung. Voller Lebendigkeit, voller Leidenschaft. Man findet die Wahrheit nicht, indem man sie studiert. Man muss ihr begegnen.

Boarderlines - Note 31

Denn unterwegs ist alles gut oder wird alles gut. Entweder man erlebt unbeschreiblich schöne Dinge, wie Sonnenaufgänge, Surfen und Wasserfälle. Oder man hat eine unsagbar harte Zeit. Man geht durch eine entsetzliche Tortur, die sich später in eine tolle Geschichte verwandelt.

Boarderlines - Note 32

Wenn ich auf meinen Reisepass blicke, ist jeder investierte Euro ein gewonnener Euro. Tausendmal mehr wert als Auto, Haus oder Yacht! Meine Rendite ein Volltreffer und der Profit phänomenal: Freiheit und Wellen.

Boarderlines - Note 33

Essen bekommt ein anderes Gesicht. Es steht nicht kalt, in Plastik verpackt, abgemessen und etikettiert in einem Supermarktregal, sondern lebt in den Sphären um uns herum. Jeder Jäger und Sammler kann selber für ausreichend Nahrung sorgen. So wird das Leben authentisch und frei, weil wir unabhängig sind von den großen Konzernen, die uns am Schlafittchen haben, denen wir aus der Hand fressen und ohne die wir alle verhungern würden. Konzerne, die maximale Profite jagen und das Essen am Fließband produzieren. Ohne Rücksicht auf Verluste, ohne Respekt vor Tieren und Pflanzen und ohne Blick auf das Wunder des Lebens und die Schönheit der Natur, die hinter allem steht.

Boarderlines - Note 34

Die guten Tage im Leben sind die einfachen. Die Schlechten bringen dich weiter, werden dich das Leben lehren, was dich stärker macht.

Boarderlines - Note 36

Was davon ist ganz egal, und Eckart Tolle sagt zu uns: »Die Freude kommt nicht aus den Dingen heraus, sondern Du lässt sie in die Dinge hineinfließen!«

Boarderlines - Note 37

Wir haben heute die Qual der Wahl, und natürlich will ich am liebsten alles auf einmal und am meisten das, was ich gerade nicht habe. Aber alles geht nicht, und damit muss ich mich abfinden, genau wie jeder andere auch. Das ist der Kampf in meinem Kopf, der um mich herum schwimmt und dann abtaucht, um aus der Tiefe anzugreifen.

Boarderlines - Note 38

Do what you love, love what you do!

Boarderlines - Note 41

Und schon fällt mir alles wieder ein. Deutschland hat eine Kehrseite. Ein Krebsgeschwür. Nicht das Wetter oder das TV-Programm. Weder die Politiker, noch die Wochenarbeitszeit, der Jahresurlaub oder die Gehaltshöhe. Das sind nur die Dinge, die in anderen Ländern noch viel schlimmer sind. Aber der Hang zum Negativen ist einzigartig. Und alle machen mit. Die Evolution ist schuld, denn wenn alle schon zufrieden wären, müsste keiner mehr im Laufrad laufen. Haus bauen, Karriere machen, sich selbst verwirklichen. Weiterkommen. Weil immer etwas fehlt, weil der kleine Ich-bin-nie-zufrieden-Mann im Kopf einfach immer das letzte Wort haben will. Unzufriedenheit als Antrieb, Depression als Überlebensstrategie. Aber ohne Krieg und Knappheit ist das Quatsch. Das muss doch mal einer merken, dass diese Gedanken der Kern von allem Übel sind. Dass die Sicht der Dinge das Leben zur Hölle macht – und nicht die Umstände.

Boarderlines - Note 42

In der Heimat ist alles gut, aber aus Gewohnheit schlecht.

Boarderlines - Note 43

Happiness = Reality – Expectations. Eine Weisheit aus dem fernen Osten, bis heute nicht widerlegt.

Boarderlines - Note 44

Das Hier und Jetzt fängt nicht erst nach zwei Wochen an. Der Augenblick ist immer da.«

Boarderlines - Note 45

Aber das ist Buddhismus. Arbeit bringt Erfüllung. Wir im Westen entscheiden uns, das anders zu sehen. Arbeit stiehlt Zeit, schafft unsinnigen Lebensstandard, verursacht Stress, bringt die Gesellschaft voran und zum Schluss den Herzinfarkt. Wer hat recht?