Definitionen

Zitate

Note 1

Es geht, wie gesagt, um persönliche Verantwortung - von Kindern und Eltern. Kinder wissen, wozu sie gerade Lust haben, kennen jedoch oft ihre elementaren Bedürfnisse nicht. Wenn die spontane Lust der Kinder zur wichtigsten Richt- schnur der Eltern wird, bekommen Kinder ganz gewiss nicht, was sie benötigen. Sie werden vernachlässigt, und da sie von ihren Eltern gelernt haben, dass sich Liebe und Fürsorge in spontaner Wunscherfüllung äußern, wachsen ihre Forderungen im selben Maße wie der Schmerz darüber, vernachlässigt zu werden. Sie kooperieren!

Note 2

Ich nenne so etwas einen «destruktiven Konflikt», einen Konflikt also, der sich mit wachsender Häufigkeit wiederholt und beide Seiten zunehmend belastet, weil der Austausch nur noch in Form von Kritik, Vorwürfen, Beschimpfungen, Ironie und Sarkasmus stattfindet.

Wenn dies geschieht, bedeutet das immer, dass die Eltern ihre eigenen Grenzen (ihre persönliche Verantwortung) missachtet bzw. die Verantwortung für etwas übernommen haben, das sie eigentlich den Kindern hätten überlassen sollen.

Note 3

Die persönliche Verantwortung des Kindes zu übernehmen, heißt nicht, ihm seine Gefühle und Bedürfnisse vorzuschreiben.

Die Tatsache, dass Kinder sehr oft wissen, wozu Sie gerade Lust haben, ihre wirklichen Bedürfnisse aber weniger gut kennen, heißt nicht, dass die Eltern stets wissen, was gut für sie ist. Wenn das Kind also sagt: «Ich bin aber gar nicht müde!», könnte die Erwiderung lauten: «Ich verstehe, dass du dich darüber ärgerst, aber ich will, dass du jetzt ins Bett gehst!» Sagen Sie dies auch, wenn Sie sehen, dass ihrem Kind schon fast die Augen zufallen.

Um die Qualität des Zusammenspiels zu sichern, ist es nicht nur erforderlich, dass Eltern die Verantwortung für sich selbst übernehmen. Es ist ebenso wichtig, dass sie Konflikten nicht aus dem Weg gehen. Konflikte bedrohen die Gesundheit der Familie nicht im Geringsten. Nur die Art und Weise, sie auszutragen, kann gefährlich werden.